Starker Containerumschlag treibt Wachstum von Port of Antwerp-Bruges trotz schwieriger Marktbedingungen

Positiver Trend beim Containerumschlag setzt sich fort; geopolitische Lage hemmt das Wachstum in anderen Produktgruppen.

Nach neun Monaten im Jahr 2024 verbucht Port of Antwerp-Bruges einen Gesamtgüterumschlag von 210,5 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 3 % im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr und einer Stabilisierung im Vergleich zum zweiten Quartal entspricht. Die steigende Nachfrage nach Containertransporten setzt sich fort, während die anhaltend instabilen geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen Auswirkungen auf andere Frachtströme haben. Trotz dieser Herausforderungen investiert der Hafen weiterhin in nachhaltige und innovative Projekte, die auf die Energiewende und das industrielle Wachstum abzielen.

Der Containerumschlag in Tonnen ist um 8,9 % gestiegen, wobei die Einfuhr um 10,2 % und die Ausfuhr um 7,9 % stiegen. Das Wachstum des ersten Halbjahres setzte sich auch im dritten Quartal fort, in dem 12,3 % mehr Schiffscontainer (Twenty-Foot Equivalent Unit, TEU) umgeschlagen wurden als im gleichen Quartal des Vorjahres. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 stieg der gesamte Schiffscontainerumschlag in TEU um 6,8 % auf 10 152 000 TEU.

In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg der Marktanteil von Port of Antwerp-Bruges beim Containerumschlag in der Hamburg-Le Havre-Range im Vergleich zu 2023 um 0,8 Prozentpunkte auf 30,7 %.

Fast einer von zehn umgeschlagenen Schiffscontainern ist ein Kühlcontainer. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 steigt die Zahl der vollen Kühlcontainer (Reefer) um 9,7 % und macht 8,5 % des gesamten Containerverkehrs aus. In diesen temperaturgeregelten Schiffscontainern werden Produkte wie frisches Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, pharmazeutische Erzeugnisse und Chemikalien transportiert. Dank seiner strategischen Lage, der schnellen Seeverbindungen und der spezialisierten Terminals bestätigt Port of Antwerp-Bruges seine starke Position im Kühlsegment.

Obwohl das Segment Stückgüter im zweiten Quartal stark zulegte, ging der Umschlag im dritten Quartal zurück, sodass der Gesamtumschlag in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 um 4,8 % unter Vergleichszeitraum dem des Vorjahres lag. Der Umschlag von Eisen und Stahl ging leicht um 0,6 % zurück, wobei die Ausfuhr (+4 %) den Rückgang der Einfuhr (-3,5 %) teilweise ausglich. Dieser Rückgang ist auf die geringere Nachfrage aus stahlverarbeitenden Branchen wie dem Baugewerbe und der Automobilindustrie zurückzuführen. Produkte wie Holz (-32,9 %), Papier und Zellulose (-22,6 %) sowie Baumaterialien (-36,9 %) verzeichnen ebenfalls einen Rückgang, während der nicht containerisierte Umschlag von Obst, Gemüse und anderen Kühlgütern um 4,1 % stieg.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr ging um 5,5 % zurück. Auch wenn der Druck auf die Autoterminals abnahm, ist dies auf ein geringeres Angebot und nicht auf einen beschleunigten Abfluss an die Kunden zurückzuführen. Der Umschlag von Beförderungsmitteln ging um 13,3 % zurück. Der Umschlag von High & Heavy (-23,5 %) und von Lastkraftwagen (-10,3 %) ging ebenso zurück wie der Umschlag von Gebrauchtwagen (-42,6 %). Nach einem starken Anstieg in den Jahren 2022 und 2023 ging der Neuwagentransport in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 11,4 % zurück. Der Umschlag von unbegleiteter Fracht (ohne RoRo-container) über RoRo-Schiffe in Zeebrugge stieg um 2,8 %. Der Rückgang des Verkehrs aus dem und in das Vereinigte Königreich (-4,1 %) wird durch einen Anstieg des Umschlags aus und nach Spanien und Portugal (+35,7 %), Skandinavien (+16,7 %) und Irland (+2,2 %) mehr als ausgeglichen.

Der Umschlag von trockenem Massengut ging um 1,4 % zurück, was hauptsächlich auf einen starken Rückgang des Umschlags von Steinkohle (-55,3 %) zurückzuführen ist. Ohne den Einbezug von Energieerzeugnissen wie Steinkohle und Holzpellets, wuchs der Umschlag von trockenem Massengut nämlich um 9,5 %. Düngemittel, die größte Produktkategorie in diesem Segment, setzen ihr Wachstum fort (+30,6 %), nachdem sie im Jahr 2022 aufgrund von Sanktionen und hohen Gaspreisen stark zurückgegangen waren. Auch sonstige Baustoffe und Nichteisenerze wuchsen um 7,3 % beziehungsweise. 4,8 %, während Sand und Kies (+0,1%) und Schrott (-0,7 %) mehr oder weniger stabil bleiben.

Der Umschlag von Flüssigmassengütern sank in den ersten neun 9 Monaten des Jahres 2024 um 2,5 %, was auf geringere Mengen an Flüssigbrennstoffen (-8,9 %) und LNG (-10,2 %) zurückzuführen ist. Insbesondere der Dieseldurchsatz (-23,1 %) ist aufgrund der schwachen Nachfrage rückläufig, während LPG (+8,8 %), Heizöl (+8,4 %), Naphtha (+2,9 %) und Benzin (+2,3 %) ein Wachstum verzeichnen. Der Chemieumschlag steigt um 9,3 %, was auf einen starken Anstieg des Umschlags von Biokraftstoffen (+52,5 %) zurückzuführen ist. Auch ohne diesen Effekt gibt es ein Wachstum (+7 %). Chemische Gase (+9,5 %) und Basischemikalien (+8,6 %) weisen ebenfalls positive Zahlen auf. Trotz dieser Erholung bleibt der europäische Chemiesektor durch hohe Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten in Verbindung mit einer geringen weltweiten Nachfrage unter Druck.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 begrüßte Zeebrugge 412 774 Kreuzfahrtpassagiere (+17,5 %) auf 143 Kreuzfahrtschiffen. Dies waren zehn Kreuzfahrtschiffe mehr als im letzten Jahr.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 liefen 15 015 Seeschiffe den Hafen an, was einem Rückgang von 2 % entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 4,8 % auf 472,45 Millionen BT.

Fokus auf Energiewende und industrielles Wachstum

Trotz anhaltender geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen stabilisieren sich die Wachstumsraten von Port of Antwerp-Bruges. Die Zahlen unterstreichen erneut die Widerstandsfähigkeit des Hafens, der in schwierigen Zeiten weiterhin Pionierarbeit leistet und in einen zukunftssicheren Hafen investiert, in dem Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen. Der Ausbau von Zuidnatie, der diesen Sommer mit dem Bau eines neuen Lagerhauses für die Verarbeitung von Stahlrollen begann, und die Übernahme von Luik Natie durch Lineage bestätigen die Bedeutung des Hafens in spezialisierten Segmenten. Kürzlich angekündigte Investitionen wie die fossilfreie Kunststoffproduktion von Vioneo und die Plastics-to-Chemicals-Anlage von Indaver, die Polystyrol (PS) und Polyolefine (PO) in recyceltes Naphtha umwandelt, stärken zudem die Position des Hafens im Bereich Energiewende und nachhaltige Innovation.

Port of Antwerp-Bruges konzentriert sich weiterhin auf die Stärkung seiner Infrastruktur und das Angebot nachhaltiger Logistiklösungen, die zu den Bemühungen der Branche um CO₂-Reduzierung und Digitalisierung beitragen. Nach der Einrichtung einer der größten öffentlichen Ladestationen für Elektro-Lkw in Europa in Antwerpen wurde in Zeebrugge der erste Stein für einen Lkw-Parkplatz mit Ladeinfrastruktur gelegt. Darüber hinaus trägt das Projekt CHERISH2O, das auf die Reinigung und Wiederverwendung von Industrieabwässern abzielt, zur Entwicklung des Hafens zu einem ​ Kreislaufzentrum bei.

Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp-Bruges: „Trotz der komplexen Zeiten, in denen wir tätig sind, mit geopolitischen Spannungen, steigenden Energiepreisen und globalem Wettbewerb, stabilisieren wir unser Wachstum, unterstützt durch unsere starke Position im Containerumschlag. Das Umfahren des Kap der Guten Hoffnung, Cyberangriffe und andere Herausforderungen zwingen uns, flexibel und widerstandsfähig zu bleiben. Gemeinsam mit unseren Partnern bauen wir weiterhin einen zukunftssicheren Hafen auf, in dem Innovation sowohl Nachhaltigkeit als auch Wirtschaftswachstum unterstützt. Investitionen wie die von Vioneo und Indaver spiegeln das Vertrauen in unseren Hafen und in die Zukunft der europäischen Industrie wider.“

 

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Über Port of Antwerp-Bruges

Mit einem Gesamtumschlag von 271 Millionen Tonnen pro Jahr ist Port of Antwerp-Bruges eine wichtige Drehscheibe für den weltweiten Handel und die Industrie. Der Hafen ist ein wichtiges Bindeglied für den Umschlag von Containern, den Stückgutverkehr und den Umschlag von Fahrzeugen. Port of Antwerp-Bruges ist Sitz von 1.400 Unternehmen und beheimatet den größten integrierten Chemie-Cluster Europas. Der Hafen sorgt direkt und indirekt für insgesamt 164.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro.

Port of Antwerp-Bruges hat ein klares Ziel: Er soll der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Der Hafen möchte nicht nur seinen Wachstumskurs fortsetzen, sondern auch seine einzigartige Position als logistische, maritime und industrielle Plattform nutzen, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und kohlenstoffarmen Wirtschaft anzuführen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft, den Kunden und anderen Partnern sucht Port of Antwerp-Bruges aktiv nach innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Die Verantwortung für die Umwelt und damit auch für die Gesellschaft steht ganz oben auf der Tagesordnung.

Die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrügge werden von der Hafenbehörde Antwerpen-Brügge betrieben, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit der Stadt Antwerpen und der Stadt Brügge als Anteilseignerinnen. Das Hafenunternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiter. Antwerpens Vize-Bürgermeisterin Annick De Ridder ist die Vorsitzende des Verwaltungsrats und Brügges Bürgermeister Dirk De Fauw ist Stellvertretender Vorsitzender. Jacques Vandermeiren ist CEO und Vorsitzender des Exekutivausschusses, der für das Tagesgeschäft zuständig ist.

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