Port of Antwerp-Bruges und VITO präsentieren die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Studie über das Potenzial des Rohstoffübergangs im Hafen von Antwerpen und rufen zur Stärkung des Kreislaufwirtschaftsökosystems auf.

Port of Antwerp-Bruges und das Flämische Institut für Technologische Forschung (VITO) haben das Potenzial des Chemieclusters Antwerpen untersucht, recycelte Materialien als Ersatz für fossile Rohstoffe zu integrieren. Sie analysierten, wie die Nutzung von recycelten und erneuerbaren Rohstoffen gesteigert werden kann, mit dem Ziel, den Industriecluster Antwerpen auf nachhaltige, widerstandsfähige und zukunftsfähige Weise als wesentlichen Bestandteil der europäischen Industrie zu verankern.

Im Auftrag Port of Antwerp-Bruges hat VITO die konkreten Möglichkeiten untersucht, die fossilen Rohstoffe, die das Ausgangsmaterial für den Chemiecluster in Antwerpen bilden, so weit wie möglich durch bio-basierte oder recycelte Kohlenstoffquellen zu ersetzen. Um dieses Potenzial besser zu verstehen, hat VITO das bestehende industrielle System zur Produktion und zum Recycling von Kunststoffen in Belgien sowie in den Nachbarländern untersucht.

Vom mechanischen zum chemischen Recycling

Die Analyse zeigt, dass das Kunststoffrecycling in Belgien derzeit fast ausschließlich durch mechanisches Recycling erfolgt. Obwohl Belgien laut einer aktuellen Studie von Plastics Europe europäischer Spitzenreiter im Kunststoffrecycling ist, mit einer Recyclingquote von 39 %, wird ein erheblicher Teil des Kunststoffabfalls noch verbrannt. Mechanisches Recycling kann jedoch nur einen begrenzten Teil der Kunststoffabfälle in recycelte Produkte umwandeln. Angesichts dieser Einschränkungen des mechanischen Recyclings bietet die chemische Industrie Lösungen, sowohl für die Verarbeitung dieser Abfälle zu neuen Rohstoffen als auch für deren Nutzung als Ausgangsmaterial in ihren Produktionsprozessen.

Antwerpener Modell

In seiner Studie schlägt VITO das Antwerpener Modell vor, das auf Defossilisierung abzielt, indem fossile Kohlenstoffquellen durch erneuerbare Quellen ersetzt werden. Als Heimat des größten integrierten Chemieclusters Europas und wichtigster Knotenpunkt für die Produktion, Behandlung und den Vertrieb von Kunststoffgranulaten – in Antwerpen werden jährlich 4 Millionen Tonnen Polymere produziert – ist der Hafen der ideale Standort, um ein Kreislaufzentrum zu entwickeln und eine führende Rolle zu übernehmen.

Das Antwerpener Modell
Das Antwerpener Modell

Aufbau eines Kreislaufzentrums

Die ersten Schritte zum Aufbau dieses Kreislaufzentrums und zur Zusammenführung der gesamten Wertschöpfungskette wurden am 18. September während eines interaktiven Workshops im Hafenhaus von Antwerpen unternommen. VITO stellte dort die Studienergebnisse vor, einschließlich des Antwerpener Modells. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit den Branchenverbänden essenscia PolyMatters und Cefic, in der die Herausforderungen im Bereich der Politik einerseits und die Stärken wie die Präsenz des Chemieclusters andererseits erörtert wurden. Alle Parteien betonten den Aufruf an die Unternehmen, bei der Bildung eines kohärenten Kreislaufclusters zusammenzuarbeiten.

Alle Partner sind fest davon überzeugt, dass das chemische Recycling in Belgien trotz der bestehenden Herausforderungen vielversprechend ist, dank der bedeutenden Polymerproduktion, des hohen Fachwissens im Abfallmanagement und der ausgezeichneten Verbindungen zu anderen Clustern und dem Rest der Welt, wobei der Hafen Antwerpen als idealer Standort für ein Kreislaufzentrum fungiert.

„Port of Antwerp-Bruges spielt eine entscheidende Rolle im Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft“, sagte Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens. „Durch die Zusammenarbeit mit VITO und anderen Partnern können wir unseren Hafen als Zentrum für Innovation und Nachhaltigkeit stärken, was nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft und den Arbeitsplätzen in unserer Region zugutekommt.“
„Für die Zukunft des Chemieclusters in Antwerpen ist die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Regierung und Forschungseinrichtungen von entscheidender Bedeutung, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und Defossilisierung zu beschleunigen“, erklärt Inge Neven, CEO von VITO. „VITO beabsichtigt, die Unterstützung der chemischen Industrie weiter zu verstärken, indem gezielte technologische Innovationen vorangetrieben und Testeinrichtungen sowie Pilotanlagen bereitgestellt werden. Heute bleibt die Nachfrage nach chemisch recycelten Rohstoffen jedoch aufgrund der höheren Kosten im Vergleich zu Primärrohstoffen zurück. Um dieses Problem zu lösen und eine wettbewerbsfähige Größenordnung zu erreichen, sind regulatorische und unterstützende Maßnahmen unverzichtbar.“

Anhang: Das Antwerpener Modell

The Antwerp Model.pdf

PDF - 564 Kb

Weitere Informationen zur Studie:

VITO
Désirée de Poot
desiree.depoot@vito.be


Port of Antwerp-Bruges
Jessica Gerritsen
jessica.gerritsen@portofantwerpbruges.com

 

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Mit einem Gesamtumschlag von 271 Millionen Tonnen pro Jahr ist Port of Antwerp-Bruges eine wichtige Drehscheibe für den weltweiten Handel und die Industrie. Der Hafen ist ein wichtiges Bindeglied für den Umschlag von Containern, den Stückgutverkehr und den Umschlag von Fahrzeugen. Port of Antwerp-Bruges ist Sitz von 1.400 Unternehmen und beheimatet den größten integrierten Chemie-Cluster Europas. Der Hafen sorgt direkt und indirekt für insgesamt 164.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro.

Port of Antwerp-Bruges hat ein klares Ziel: Er soll der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Der Hafen möchte nicht nur seinen Wachstumskurs fortsetzen, sondern auch seine einzigartige Position als logistische, maritime und industrielle Plattform nutzen, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und kohlenstoffarmen Wirtschaft anzuführen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft, den Kunden und anderen Partnern sucht Port of Antwerp-Bruges aktiv nach innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Die Verantwortung für die Umwelt und damit auch für die Gesellschaft steht ganz oben auf der Tagesordnung.

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