Starker Containerumschlag begrenzt Abschwung im bewegten ersten Quartal

Port of Antwerp-Bruges wird Auswirkungen der US-Zölle wachsam beobachten

Port of Antwerp-Bruges beendete das erste Quartal 2025 mit einem Gesamtgüterumschlag von 67,7 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 4,0 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr entspricht. Dieser Abschwung ist hauptsächlich auf einen starken Rückgang im Massengutverkehr zurückzuführen, während der Containerverkehr ein Wachstum verzeichnete. Der Hafen steht weiterhin vor Herausforderungen wie dynamischen Markttrends, geopolitischen Spannungen und anhaltendem Druck auf den europäischen Chemiesektor. Da die Vereinigten Staaten der zweitgrößte Handelspartner sind, blickt Port of Antwerp-Bruges mit erhöhter Wachsamkeit in die kommenden Monate, in denen sich die Auswirkungen des veränderten Handelsklimas stärker bemerkbar machen könnten.

ANKERPUNKTE
​⚓Gesamtgüterumschlag sinkt im ersten Quartal 2025 um 4,0 % ​ ​
⚓Starker Rückgang im Massengutverkehr, aber Wachstum beim Containerumschlag
⚓Auswirkungen der US-Zölle vorerst begrenzt, doch Ungewissheit für die kommende Zeit

Starker Containerumschlag, Massengutströme volatil

Der Containerumschlag erwies sich im ersten Quartal als treibende Kraft. Er verbuchte einen Anstieg von 4,6 % bei der Tonnage und 4,5 % bei den TEU im Vergleich zum selben Zeitraum 2024, trotz geopolitischer Unwägbarkeiten und Umstrukturierungen innerhalb der Containerallianzen. Der Übergang zu den neuen Allianzen sowie Streiks und Engpässe in anderen Häfen führten zu längeren Verweilzeiten der Container und damit zu einem höheren Druck auf die Terminalkapazität. Der Marktanteil von Port of Antwerp-Bruges in der Hamburg-Le Havre-Range stieg auf 30,5 %, und in der Rangliste der größten Containerhäfen weltweit kletterte der Hafen von Platz 15 auf Platz 14.

Der deutlichste Rückgang im ersten Quartal betraf flüssiges Massengut (-19,1 %), wobei vor allem Benzin, Naphtha und LNG stark rückläufig waren. Zu den Ursachen gehören u. a. veränderte Marktbedingungen in Afrika, eine geringere Naphtha-Nachfrage aus der Petrochemie und die EU-Sanktionen gegen den russischen LNG-Transit. Der Umschlag von Chemikalien stieg um 10,9 %, was vor allem der starken Zunahme bei Biokraftstoffen (+128 %) zu verdanken ist, trotz des anhaltenden Drucks auf den europäischen Chemiesektor.

In anderen Segmenten blieben die Auswirkungen der schwierigen Marktbedingungen begrenzt. So verzeichneten Stückgüter einen leichten Rückgang (-5,4 %), der auf einen geringeren Eisen- und Stahlumschlag (-14,3 %) infolge der schwachen Konjunktur und der Importquoten zurückzuführen ist. Der RoRo-Umschlag nahm geringfügig zu (+1,1 %), obwohl der Umschlag von Neuwagen stark zurückging (-11,3 %), was die schwierige Situation in der europäischen Automobilindustrie widerspiegelt. Der Rückgang des Fahrzeugumschlags wurde durch einen Anstieg anderer RoRo-Fracht, wie z. B. unbegleitete Fracht, ausgeglichen. Trockenes Schüttgut blieb nahezu stabil (-0,8 %).

Hier finden Sie die detaillierten Zahlen für Q1.

Auswirkungen der US-Importzölle vorerst begrenzt

Die Auswirkungen der US-Importzölle auf den Verkehr von Port of Antwerp-Bruges bleiben vorerst begrenzt. Obwohl einige Unternehmen vorausschauend handeln, ist bisher keine deutliche Beschleunigung der Exporte in die USA zu erkennen. Die Containerexporte stiegen um 3,2 %, Stahl erlebte im Januar einen vorübergehenden Spitzenwert, und die Fahrzeugverschiffungen blieben dank eines Anstiegs bei Gebrauchtwagen und Lastwagen stabil. Gleichzeitig erhöhen strukturelle Faktoren wie Fahrplanstörungen im Container-Linienverkehr, veränderte Automarktmodelle und vorübergehende Produktionsaussetzungen den Druck auf die Terminals. Auch wenn die unmittelbaren Auswirkungen vorerst begrenzt bleiben[LV1] , steht fest, dass weitere Entwicklungen bei den Handelszöllen die Logistikkette in den kommenden Monaten beeinträchtigen könnten.

Strukturelle Herausforderungen erfordern Zusammenarbeit

Neben den Handelsspannungen mit den Vereinigten Staaten hat die europäische Wirtschaft und insbesondere die Industrie mit strukturellen Problemen zu kämpfen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit ernsthaft gefährden. Hohe Energie- und Produktionskosten, weltweite Überkapazitäten und die zunehmende Konkurrenz durch Billigimporte aus u. a. Asien setzen den Sektor unter Druck. Darüber hinaus erschweren komplexe Vorschriften, langsame Genehmigungsverfahren und hohe Arbeitskosten die Investitionsbereitschaft. Die Kombination dieser Faktoren führte in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang des Marktanteils, der Wertschöpfung und der Produktionskapazität. Port of Antwerp-Bruges und Port of Rotterdam fordern daher eine rasche Umsetzung des Clean Industrial Deal mit konkreten Maßnahmen und ausreichender finanzieller Unterstützung, um die Widerstandsfähigkeit und die Zukunftsaussichten der europäischen Industrie zu fördern.

Darüber hinaus bleibt die Logistikkette anfällig. Durch den Lotsenstreik vom 31. März wurde der Zugang zum Hafen vorübergehend geschlossen, was zu einem wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe führte und sichtbare Auswirkungen auf den Betrieb und das Image von Port of Antwerp-Bruges hatte. Diese Unterbrechung betraf mehrere Glieder der Kette – von Reedereien und Terminals bis hin zu Industrie und Verkehr. Angesichts eines weiteren geplanten landesweiten Streiks am 29. April bleibt die Unsicherheit groß. Die strukturellen Herausforderungen in Verbindung mit dem zunehmenden Handelsdruck der Vereinigten Staaten unterstreichen die Notwendigkeit von Dialog und Zusammenarbeit.

Hier finden Sie die detaillierten Zahlen für Q1.

Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp-Bruges: „Wir durchlaufen besonders unsichere Zeiten, sodass sich nur schwer vorhersagen lässt, was das Jahr 2025 bringen wird. Aber wie in früheren Krisen zeigt sich unser Hafen widerstandsfähig und betriebssicher. Diese Stabilität ist entscheidend, sowohl für unsere Kunden als auch für die Wirtschaft insgesamt. Gleichzeitig machen die protektionistischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten deutlich, dass Europa eine robuste Wirtschaftspolitik benötigt, um unsere Industrie zu stärken und die strategische Position zu festigen.“
Johan Klaps, Vizebürgermeister der Stadt Antwerpen und Vorsitzender des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: ​ „Der starke Containerverkehr unterstreicht, wie wichtig kontinuierliche Investitionen in unsere Hafeninfrastruktur sind. Projekte wie ECA (Extra Containerkapazität Antwerpen) sind unerlässlich, um Schritte in Richtung nachhaltiges Wachstum, Flächeneffizienz und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit zu unternehmen. In den kommenden Monaten werden diesbezüglich wichtige Maßnahmen ergriffen. An dieser Stelle möchte ich allen Hafenmitarbeitern für ihr Engagement und ihre Flexibilität in der letzten Zeit danken, auch während des jüngsten Streiks. Unsere tollen Hafenkräfte gehören zweifelsohne zu den besten der Welt.“
Dirk De fauw, Bürgermeister von Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „Diese Quartalszahlen belegen, wie wertvoll die Komplementarität zwischen Antwerpen und Zeebrugge ist. Die Kombination aus Größenvorteilen und Spezialisierung bewährt sich immer wieder, insbesondere in einem turbulenten internationalen Klima. Durch enge Zusammenarbeit und gemeinsame Investitionen in Infrastruktur und Innovation bauen wir weiter an einem starken, integrierten Hafen für ganz Flandern. Beispielsweise freuen wir uns darauf, dass in Kürze die Oosterweel-Tunnelelemente von Zeebrugge nach Antwerpen befördert werden.“

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Über Port of Antwerp-Bruges

Mit einem Gesamtumschlag von 278 Millionen Tonnen pro Jahr ist Port of Antwerp-Bruges eine wichtige Drehscheibe für den weltweiten Handel und die Industrie. Der Hafen ist ein wichtiges Bindeglied für den Umschlag von Containern, den Stückgutverkehr und den Umschlag von Fahrzeugen. Port of Antwerp-Bruges ist Sitz von 1.400 Unternehmen und beheimatet den größten integrierten Chemie-Cluster Europas. Der Hafen sorgt direkt und indirekt für insgesamt 164.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro.

Port of Antwerp-Bruges hat ein klares Ziel: Er soll der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Der Hafen möchte nicht nur seinen Wachstumskurs fortsetzen, sondern auch seine einzigartige Position als logistische, maritime und industrielle Plattform nutzen, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und kohlenstoffarmen Wirtschaft anzuführen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft, den Kunden und anderen Partnern sucht Port of Antwerp-Bruges aktiv nach innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Die Verantwortung für die Umwelt und damit auch für die Gesellschaft steht ganz oben auf der Tagesordnung.

Die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrügge werden von der Hafenbehörde Antwerpen-Brügge betrieben, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit der Stadt Antwerpen und der Stadt Brügge als Anteilseignerinnen. Das Hafenunternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiter. Johan Klaps ist Vizebürgermeister der Stadt Antwerpen und Vorsitzender des Verwaltungsrats, und Brügges Bürgermeister Dirk De Fauw ist Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. Jacques Vandermeiren ist CEO und Vorsitzender des Exekutivausschusses, der für das Tagesgeschäft zuständig ist.

www.portofantwerpbruges.com

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