Port of Antwerp: Wachstum trotz eines bewegten Jahres 2021
Umschlag wieder auf dem Niveau von 2019, dem Jahr vor Covid-19
2021 war ein weiteres Jahr voller Herausforderungen für den Hafen von Antwerpen. Doch trotz der Unterbrechungen in der globalen Lieferkette zeigte Port of Antwerp eine starke Leistung und konnte das Rekordjahr 2019 einstellen. Der Gesamtgüterumschlag im Jahr 2021 belief sich auf 240 Millionen Tonnen Fracht, was einem Wachstum von 3,8 % gegenüber 2020 und einem leichten Wachstum gegenüber 2019 entspricht. 2022 verspricht ein spannendes Jahr zu werden, in dem neben der anhaltenden COVID-Krise die Fusion mit dem Hafen von Zeebrügge und wichtige Meilensteine für zahlreiche Pionierprojekte anstehen.
Wachstumszahlen dank anhaltender Widerstandsfähigkeit
Der weltweite Container-Linienverkehr ist nach wie vor stark gestört, was dazu führt, dass Hochseeschiffe unregelmäßig anlaufen und Häfen in der Rotation umgangen werden. Infolgedessen werden die durchschnittlichen Anlaufzahlen immer höher, und es kommt zu immer größeren Anlaufspitzen. Dies stellt eine große Herausforderung für die gesamte Logistikkette in und um den Hafen dar. Darüber hinaus spielte auch der Mangel an Hafenarbeitern eine Rolle, der hauptsächlich auf COVID zurückzuführen ist. Trotz dieser schwierigen Bedingungen blieb der Containerverkehr im Jahr 2021 mit einem Status quo von -0,1 % in TEU stabil.
Der konventionelle Stückgutverkehr wuchs um nicht weniger als 73,6 %. Im Jahr 2021 verzeichnete das Segment mit einem Umschlag von über 1 Million Tonnen in sieben Monaten den höchsten Umschlag der letzten 10 Jahre. Der Hauptgrund dafür ist der starke Umschlag auf Stahl (+81 %), der wichtigsten Gütergruppe in diesem Segment. Der RoRo-Umschlag stieg in Tonnen um 13,9 % im Vergleich zu 2020. Die Zahl der neuen und gebrauchten Fahrzeuge ist im Vergleich zu 2020 ebenfalls gestiegen (+8 %), liegt aber immer noch 15 % unter dem Niveau von 2019.
Das trockene Massengut verzeichnete ein Wachstum von 15,1 %. Vor allem Düngemittel entwickelten sich aufgrund der Preisentwicklung sehr gut und verzeichneten den höchsten Umschlag seit 10 Jahren. Das flüssige Massengut blieb mit 3,1 % auf dem Niveau der Vorjahre. Der starke Anstieg des Umschlags von Benzin kompensierte den starken Rückgang des Umschlags von Diesel und Heizöl. Der Umschlag von Chemikalien kannte den besten Jahr aller Zeiten und beendet das Jahr mit einem Plus von 12,9 %.
Aufgrund der logistischen und administrativen Herausforderungen, die der Brexit mit sich bringt, ist die Warenströme zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zurückgegangen. Trotz dieser schwierigen Bedingungen verzeichnete der Antwerpener Hafen im Vergleich zu 2020 jedoch ein Wachstum von 6,0 % beim Gesamtumschlag mit dem Vereinigten Königreich und 14,6 % mit Irland, vor allem dank der umfangreichen Shortsea-Verbindungen.
Die Zahl der Kühlcontainer stieg im Vergleich zum Teil um 2,6 %. Das gestiegene Volumen an Kühlcontainern ist zum Teil auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen. Andererseits ist das Wachstum auf die starke Position des Seeverkehrs in den Schifffahrtsgebieten Lateinamerikas, Afrikas und der Vereinigten Staaten.
Pionierarbeit fortsetzen
2022 wird der Schwerpunkt neben der Resilienz weiterhin auf den strategischen Prioritäten des gezielten Übergangs und des nachhaltigen Wachstums liegen. Im kommenden Jahr werden in dieser Hinsicht wichtige Schritte unternommen. Unter anderem steht die Auslieferung des ersten mit Methanol betriebenen Schleppers, des Methatug, auf dem Programm. Es wird ein wichtiges Jahr für den NextGen District, den künftigen Hotspot der Kreislaufwirtschaft im Herzen des Hafens. Die ersten Konzessionäre haben nun offiziell unterzeichnet, und die Einzelheiten werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet.
Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Port of Antwerp möchte seine Vorreiterrolle beim Übergang zur Klimaneutralität im Jahr 2022 bekräftigen. Dank bahnbrechender Leuchtturmprojekte wie der Wasserstoffimport-Koalition und Antwerp@C/Kairos@C für die Abscheidung und Speicherung von CO2 können wir diese Rolle erfüllen und den Übergang beschleunigen. Darüber hinaus hat das nachhaltige Wachstum unseres Hafens weiterhin absolute Priorität. Wir hoffen also, dass wir bald die Genehmigung für die Erneuerung des Europa-Terminals erhalten werden, damit wir mit den Arbeiten beginnen können.“
Annick De Ridder, Hafendezernentin: "Der Hafen der Zukunft muss ein Hafen sein, der die Klimaziele und die Umweltziele vollständig versteht und unterstützt. Zu diesem Zweck wurden im Jahr 2021 zahlreiche, vor allem wichtige Schritte unternommen, die stets in fruchtbare Kooperationen eingebettet waren, auch über unsere Grenzen hinaus. Für den Hafen von Antwerpen war 2021 sicherlich auch das Jahr der "intelligenten Sicherheit". Innovation und Digitalisierung sind entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres Hafens langfristig zu sichern."
Genehmigung der Fusion mit Port of Zeebrugge
Das Jahr 2022 steht im Zeichen der Fusion mit dem Hafen von Zeebrügge. Ein wichtiger Meilenstein ist die Genehmigung durch die belgische Wettbewerbsbehörde (BWB) Anfang dieser Woche. In den kommenden Monaten werden alle formalen Schritte unternommen, um die Fusion abzuschließen. Der offizielle Starttermin für Port of Antwerp-Bruges ist Ende April.
Annick De Ridder, Hafendezernentin: „Die andauernde COVID-Krise, der Suez-Zwischenfall und die damit verbundenen globalen Störungen wie Staus, Verspätungen und Arbeitskräftemangel haben unseren Hafen auch 2021 wieder vor große Herausforderungen gestellt. Aber dank des Engagements und der Widerstandsfähigkeit der gesamten Hafenplattform sind wir trotz des anhaltenden Sturms wieder aufrecht geblieben und knüpfen bald wieder an das Rekordjahr 2019 an. Für die Fusion mit dem Hafen von Zeebrügge biegen wir mit der Genehmigung durch die BWB in die Zielgerade ein. Der aktuelle Kontext macht diese Fusion umso relevanter. Bei der Zusammenführung der Häfen geht es natürlich nicht nur um Tonnen und TEU. So können wir uns noch stärker auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und auf die weitere Digitalisierung der Logistikkette konzentrieren. Die Häfen von Zeebrügge und Antwerpen sind in hohem Maße komplementär, und gemeinsam sind wir besser in der Lage, externen Herausforderungen zu begegnen.“
Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Trotz der starken Leistung war 2021 für unseren Hafen kein Grand-Cru-Jahrgang. Dank der Widerstandsfähigkeit und der weltweit anerkannten Qualitäten unserer Hafengemeinschaft haben wir nach knapp einem Jahr wieder Anschluss an das Vor-COVID-Jahr 2019 gefunden. Es gibt jedoch weiterhin wichtige Schwerpunkte. Kurzfristig die Verfügbarkeit von Arbeitskräften in dieser schwierigen sanitären Situation. Längerfristig stellen das Stickstoffdossier, die Realisierung der dringend benötigten zusätzlichen Containerkapazität und die Energiewende große Herausforderungen dar.