Hafen Antwerpen installiert intelligente Poller mit Sensoren
Digitale Lösung erhöht die Sicherheit an Kaimauern
Der Hafen Antwerpen und das Technologieunternehmen Zensor bündeln ihre Kräfte, um die Sicherheit an den Kaimauern zu erhöhen. Zensor hat mit dem „Bollard Monitor“, deutsch Poller Monitor, einen digitalen Sensor entwickelt, der die Spannung an einem Poller misst. Die ersten fünf Poller Monitore wurden am Nordsee Terminal installiert. Fünf weitere sind bereits in nächster Zeit geplant.
Der Hafen Antwerpen hat etwa 120,6 km Kaimauern sowie 7.000 Anlegepfosten und Poller, an denen die Taue der Schiffe beim Anlegen befestigt werden. Dadurch wird verhindert, dass sich die Schiffe während des Be- und Entladens bewegen. Bei Wind oder Sturm üben die Taue großer Seeschiffe allerdings eine enorme Zugkraft auf die Anlegepfosten und Poller aus, wobei Poller mit ihren Bolzen- oder Ankerverbindungen empfindlicher als Anlegepfosten sind. Sollte sich ein solcher Poller mit seinen 650 kg Stahl lösen, bestünde die Gefahr, dass ein Schiff abtreibt oder Menschen verletzt werden. Eine regelmäßige Inspektion und Wartung ist daher unerlässlich.
Digitale Lösung erhöht die Sicherheit
Um die Spannung in der Schraubverbindung von Pollern zu messen und zu warnen, wenn sich ein Poller zu lösen oder zu brechen droht, startete der Hafen Antwerpen 2020 einen Aufruf zur Entwicklung eines digitalen Systems für diesen Zweck. Aus den fünf Einsendungen wurde der „Bollard Monitor“ des Brüsseler Technologieunternehmens Zensorzum Sieger gekürt. Er besteht aus zwei eingebauten Sensoren, die die Spannung und Spannungsschwankungen am Montagesystem messen. Alle 15 Minuten sendet das System die permanent aufgezeichneten Informationen über eine Funkverbindung und stellt sie auf einem Dashboard visuell dar. Diese Daten helfen dem operativen Dienst, die vorbeugende Wartung der Poller zu optimieren.
Tom Cornelissen, Sales Manager Zensor: „Zensor macht die Poller im Hafen Antwerpen intelligent. Anstelle von Inspektionen vor Ort zeigen die Sensoren automatisch und sofort an, wenn die Pollerverbindungen überlastet sind. Die technischen Dienste des Hafens Antwerpen können die tatsächliche Belastung der Poller live über die Online-Plattform von Zensor einsehen. Das System sendet einen Alarm aus, wenn sich ein Bolzen löst. Dies ist nicht nur viel effizienter für die Wartung, sondern erhöht auch die Sicherheit. Die Messdaten der Poller sind mit den Betriebsdaten der Hafenbehörde verknüpft. Die intelligente Verarbeitung dieser kombinierten Daten liefert zusätzliche Erkenntnisse und Kontext über die Belastung der Poller."
Erwin Verstraelen, Chief Digital Information & Innovation Officer des Hafens Antwerpen: „Als Teil unserer Vision, ein digitales Nervensystem über den physischen Hafen zu legen, haben wir Sensoren an einer Reihe von Pollern installiert. Damit wollen wir den Einfluss von großen Zugkräften messen, was helfen wird, die Wartung effizienter zu planen. Ein großartiges Beispiel dafür, wie wir Innovation und Partnerschaften nutzen, um die Sicherheit in unserem Hafen zu erhöhen."
Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Mit diesem Stück Innovation machen wir nicht nur unseren Hafen sicherer und effizienter, sondern wir können auch eine Inspiration für andere Häfen sein. Indem wir unseren Hafen immer wieder als Testfeld für technologische Innovationen nutzen, nehmen wir hier weiterhin eine Vorreiterrolle ein."