Erstmals im Antwerpener Hafengebiet: Rundweg für Radfahrer
Recycelter Kunststoff macht die Fahrradinfrastruktur nachhaltiger
Ein neuer 800 Meter langer Radweg am Rechteroever im Antwerpener Hafengebiet ist ein Durchbruch in Sachen Kreislaufwirtschaft. Die Wiederverwendung von recyceltem Kunststoff hat nicht nur Vorteile in Bezug auf die Wasseraufnahme und die Widerstandsfähigkeit, sondern verringert auch dieCO₂-Emissionen. Die beiden innovativen Techniken, die zum Einsatz kommen, sind eine Premiere in Belgien und tragen dazu bei, dass der Port of Antwerp-Bruges den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen kann.
Rundweg für Radfahrer
Die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft ist Teil des Ziels des Port of Antwerp-Bruges, bis 2050 ein klimaneutraler Hafen zu sein. Dazu gehört auch die Schließung von Kreisläufen, damit Restströme ein zweites Leben erhalten und wiederverwendet oder recycelt werden. Der neue Radweg auf dem Zomerweg am Rechteroever ist insgesamt 800 Meter lang und besteht aus zwei Abschnitten mit verschiedenen innovativen Anwendungen von wiederverwendetem und recyceltem Kunststoff.
Recycling von Kunststoffgranulat
Der erste Abschnitt des von der niederländischen Firma PlasticRoad BV entwickelten Radweges besteht aus Elementen, die vollständig aus recyceltem Kunststoff hergestellt sind. Die 75 Meter Radweg entsprechen dem Recycling von etwa zwei Millionen Kaffeebechern aus Plastik. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Radweg mit Asphalt führt dies zu einer Verringerung der CO₂-Emissionen um 72 %. Dank einer Pufferkapazität von 300 Litern/m² Wasser wird das Wasser verzögert versickert und Abflussspitzen können geglättet und verteilt werden, was die Wasserwirtschaft verbessert.
Der Rest des Radweges besteht aus einer Mischung aus Asphalt und Kunststoffabfällen, die von der schottischen Firma MacRebur entwickelt wurde. Der Kunststoff wird zu kleinen Pellets zerkleinert, die 6 % des Bitumens, eines Hauptbestandteils von Asphalt, ersetzen. Dadurch wird der Einsatz fossiler Brennstoffe verringert und der CO₂-Ausstoß gesenkt. Bei der Herstellung wird der Kunststoff zu einer klebrigen Substanz geschmolzen, die kein Mikroplastik zurücklässt. Diese Strecke des Radwegs entspricht der Wiederverwendung von 650.000 Plastikflaschen. Das Mischgut verbessert auch die Verformungsbeständigkeit und erhöht die Steifigkeit des Asphalts, so dass er besser für schwere Lasten geeignet ist.
Nachhaltige Fahrradmobilität
Diese innovativen Techniken werden im Rahmen der Verbesserung und Nachhaltigkeit der Radverkehrsinfrastruktur in naher Zukunft im Hafengebiet weiter ausgebaut werden. Der Port of Antwerp-Bruges arbeitet seit mehreren Jahren an Lösungen zur Verbesserung der Mobilität im und um den Hafen. Für den Pendlerverkehr spielt das Fahrrad dabei eine wichtige Rolle. Das Antwerpener Hafengebiet verfügt über ein ausgedehntes Netz von mehr als 200 km Radwegen. Um die Zahl der Radfahrer noch weiter zu erhöhen, muss jedes Unternehmen sicher und bequem erreichbar sein. Letztes Jahr kündigte der Port of Antwerp-Bruges bereits an, dass er in den nächsten 10 Jahren mehr als 40 Millionen in die weitere Verbesserung der Fahrradinfrastruktur im Hafengebiet investieren wird.
Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Als Welthafen wollen wir eine Vorreiterrolle beim Übergang zu einer kreislauforientierten und klimaneutralen Wirtschaft spielen. Die Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen wie PlasticRoad und MacRebur ist dabei von zentraler Bedeutung. Indem wir den Hafen für technologische Neuerungen wie diesen kreisförmigen Radweg öffnen, können wir diesen Wandel beschleunigen."
Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende von Port of Antwerp-Bruges: „Wir wollen der erste Welthafen werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Die Entwicklung einer nachhaltigen Straßen- und Radverkehrsinfrastruktur sowie die Verbesserung von Mobilität und Zugänglichkeit sind wichtige Bestandteile davon. Diese Techniken werden uns helfen, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf Recycling und Kreislaufwirtschaft zu treffen und beide Ziele miteinander zu verbinden."