Belgisch-deutscher Energiegipfel im Hafen von Antwerpen und Zeebrugge
Heute fand der belgisch-deutsche Energiegipfel in Zeebrugge statt. Dieser ist Teil der Zusammenarbeit zwischen Belgien und Deutschland zur Stärkung ihrer Energieunabhängigkeit. Zu diesem Zweck unterzeichneten die beiden Länder ein Abkommen zur Intensivierung ihrer Zusammenarbeit, unter anderem im Rahmen einer Energy Contact Group. Die Strategie und die Projekte des Port of Antwerp-Bruges, unter anderem in den Bereichen Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft und CO₂-Abscheidung, machen den Hafen zu einem wichtigen Akteur im Bestreben beider Länder, klimaneutral zu werden.
Beschleunigung der Zusammenarbeit
Premierminister Alexander De Croo empfing heute Bundeskanzler Olaf Scholz in Zeebrugge zum belgisch-deutschen Energiegipfel. An den Gesprächen im ABC-Gebäude des Hafens von Antwerpen und Zeebrugge nahmen auch die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten und der Staatssekretär im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Patrick Graichen teil.
Die beiden Länder unterzeichneten eine Vereinbarung zur Beschleunigung der Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrifizierung, LNG, Wasserstoff und CO₂-Abscheidung, um ihre Energieunabhängigkeit zu stärken. Dies soll unter anderem mithilfe einer Energy Contact Group umgesetzt werden. Diese Gruppe besteht aus politischen und industriellen Interessenvertretern und wird jährlich zusammentreten, um verschiedene Energiethemen weiterzuverfolgen. Die Zusammenarbeit zwischen Belgien und Deutschland ist wichtig für die Zukunft der Industrie in beiden Ländern und für einen reibungslosen Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft.
Schlüsselrolle für Port of Antwerp-Bruges
Der Hafen von Antwerpen und Zeebrugge befindet sich im Zentrum mehrerer wichtiger Industrie-Cluster und an einem Energieknotenpunkt im Herzen Europas. Zusammen mit der strategischen Lage der Häfen, den guten Verbindungen zu den Nachbarländern, der Präsenz großer Chemie- und Energiekonzerne und der bereits vorhandenen Infrastruktur verfügt unser Land somit über alle Voraussetzungen, um das Tor Europas zu grüner Energie zu werden.
Als Welthafen sieht sich Port of Antwerp-Bruges in einer Schlüsselrolle für den Import, die lokale Herstellung, die Verarbeitung und den Transport von grünem Wasserstoff und Derivaten ins Binnenland. Zeebrugge ist bereits einer der wichtigsten Anlandepunkte für LNG und Erdgas: 15 % des europäischen Gases kommen dort an. Darüber hinaus arbeitet der Port of Antwerp-Bruges aktiv an der Abscheidung und Speicherung von CO₂. Antwerp@C, ein Konsortium, dem Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, INEOS, Fluxys und Total angehören, hat sich zum Beispiel zum Ziel gesetzt, die Hälfte der CO₂-Emissionen des Hafens bis 2030 abzuscheiden.
Schlüsselregion Deutschland
Gemeinsam mit der deutschen Industrie und Chemie arbeitet der Port of Antwerp-Bruges seit einiger Zeit am Ausbau der Kapazitäten und der Infrastruktur zwischen den beiden Ländern. So ist der Hafen bereits ein wichtiger Lieferant von LNG und Erdgas für Deutschland, und es gibt konkrete Pläne für den Transport von Wasserstoff und Wasserstoffträgern über verschiedene Verkehrsträger wie Rohrleitungen, Bahn und Binnenschifffahrt nach Deutschland. In der anderen Richtung kann abgeschiedenes CO₂ aus der deutschen Industrie über den Hafen transportiert werden, um in leeren Gasfeldern in der Nordsee gespeichert zu werden.
Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: "15 % der LNG- und Erdgaslieferungen nach Europa laufen heute über den Hafen von Zeebrügge, was unseren Hafen zu einer der wichtigsten Zugangsrouten für Gas nach Deutschland und ins europäische Hinterland macht. Der Hafen von Antwerpen wiederum beherbergt zahlreiche führende deutsche Chemieunternehmen, die ebenfalls eng mit der deutschen Industrie verbunden sind. Heute arbeitet der Hafen Antwerpen-Brügge an konkreten Plänen für den Transport von nachhaltigem Wasserstoff und Wasserstoffträgern nach Deutschland und etabliert sich damit weiter als Drehscheibe für grüne Energie und Rohstoffe der Zukunft. Um diesen Wandel herbeizuführen, ist eine noch stärkere belgisch-deutsche Zusammenarbeit in Bereichen wie Import, Infrastruktur, Transport und Einkauf dieser grünen Energieströme erforderlich. Das steht heute auf der Tagesordnung des Treffens zwischen deutschen und belgischen Regierungschefs und wichtigen Energieakteuren aus beiden Ländern."
Premierministers Alexander De Croo: "Dieser erste belgisch-deutsche Energiegipfel ist sehr wichtig für die Stärkung unserer Energieunabhängigkeit, die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien und die Sicherung der Zukunft unserer Industrie. Die belgisch-deutsche Konsultation hat bereits große Erfolge erzielt. So arbeiten wir beispielsweise an der Verbindung unserer CO2- und Wasserstoffnetze. Außerdem verdoppeln wir die Gastransitkapazität nach Deutschland und beginnen mit der Studie für den Bau eines zweiten Stromkabels, das Belgien und Deutschland verbinden soll."