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2025-10-29

SynPet Technologies bringt neue Technologie für Kunststoffrecycling in den Hafen von Antwerpen-Brügge

SynPet Technologies, das in Belgien ansässige Unternehmen für chemisches Recycling, das eine einzigartige Lösung für Kunststoffabfälle anbietet, investiert 300 Millionen Euro in eine innovative Anlage, die alle Arten von Kunststoffen ohne Vorbehandlung in ein zirkuläres alternatives Naphtha mit effizienten Umwandlungsraten umwandelt.

Port of Antwerp-Bruges wird zum globalen Zentrum für das Recycling von Kunststoffen

Das in Belgien ansässige türkische Technologieunternehmen SynPet Technologies hat heute den Bau seiner ersten kommerziellen Recyclinganlage im Hafen von Antwerpen-Brügge angekündigt. Die Investition in Höhe von 300 Millionen Euro ist das Ergebnis von 13 Jahren Forschung und Entwicklung für eine umweltfreundlichere und kosteneffizientere Form des Kunststoffrecyclings, mit der Abfälle verarbeitet werden können, die mit den derzeitigen Methoden wie Pyrolyse und Vergasung nicht recycelt werden können. Die neue Anlage wird jährlich 250.000 Tonnen unbehandelte Mischkunststoffabfälle in zirkuläre Produkte wie zirkuläres alternatives Naphtha und erneuerbares Erdgas umwandeln und damit einen völlig neuen Ansatz für das chemische Recycling verfolgen.

Einzigartige Technologie: alle Arten von Kunststoffen, weniger Energie

Das patentierte thermische Umwandlungsverfahren (Thermal Conversion Process, TCP®) von SynPet recycelt alle kohlenstoffhaltigen Abfälle, einschließlich Kunststoffen, die mit den bestehenden mechanischen oder chemischen Verfahren nicht verarbeitet werden können. Bei diesem Verfahren wird Wasser unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in Kombination mit thermischem Cracken in einem mehrstufigen Prozess verwendet, wodurch es energieeffizienter und im industriellen Maßstab wirtschaftlich ist. Das TCP®-Verfahren wird nun in vollem Umfang kommerziell eingesetzt, nachdem SynPet seine bestehende Demonstrationsanlage durchgängig betrieben und die erforderlichen Leistungsziele erreicht hat. Jetzt wird es als bereit für den großflächigen Einsatz angesehen.

Das Hauptprodukt des TCP®-Verfahrens ist ein hochwertiges, zirkuläres alternatives Naphtha (Circular Naphtha Substitute, CNS®), die von petrochemischen Unternehmen direkt in ihren bestehenden Naphtha-Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe gemischt werden kann – ohne dass eine weitere Reinigung oder Aufbereitung erforderlich ist.

Was ist zirkuläres alternatives Naphtha (CNS®)?

 

CNS® ist ein hochwertiges Produkt im Vergleich zu Standard-Pyrolyseöl, das einen deutlich höheren Gebrauchswert bietet. Es hat ein Siedeende (SE) von 360 °C, was dem maximal zulässigen Siedepunkt für europäische Steamcracker entspricht, und ähnliche Handhabungseigenschaften wie die herkömmlichen Rohstoffe.

Im Gegensatz zu herkömmlichem Pyrolyseöl ist für CNS® keine zusätzliche Raffinerieaufbereitung oder Hydrobehandlung erforderlich, sodass es sich für die direkte Beimischung zu Cracker-Rohstoffen eignet. CNS® zeichnet sich durch eine einzigartige Qualitätsspezifikation aus und gewährleistet eine gleichbleibende Leistung als direkt mischbarer Rohstoff – eine wahrhaft revolutionäre Technologie, die von SynPet eingeführt wurde.

Strategischer Anker im Hafen von Antwerpen-Brügge

 

Die Anlage wird in Zusammenarbeit mit Euroports und Port of Antwerp-Bruges an einem Standort mit direktem Wasser- und Landzugang errichtet. Als einer der weltweit führenden Betreiber von Hafeninfrastrukturen verwaltet Euroports ein Netz von mehr als 50 Terminals in Europa und Asien, in denen jährlich über 70 Millionen Tonnen wichtiger Güter umgeschlagen werden. Mit seiner langjährigen Erfahrung bei komplexen Projekten im Bereich erneuerbare Energien und Recycling gewährleistet Euroports einen reibungslosen und zuverlässigen Hafenbetrieb, der jeden Schritt der Lieferkette – vom Ursprung bis zum Zielort – miteinander verbindet. Die Anlage soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2028 vollständig in Betrieb genommen werden und wird nicht nur als kommerzielle Produktionsstätte, sondern auch als Forschungs- und Entwicklungszentrum zur weiteren Optimierung von Kreislauftechnologien dienen.

Cem Özsüer, CEO von SynPet Technologies: “

Die Welt braucht dringend skalierbare Lösungen. Unsere Technologie beweist, dass Kunststoff nicht das Problem sein muss – er kann Teil der Lösung sein. Wir sind stolz darauf, diese Vision in Antwerpen zum Leben zu erwecken, einer Stadt, die Innovation, Nachhaltigkeit und industrielle Stärke perfekt vereint. Mit unserer Technologie schließt sich endlich der Kreislauf der Kunststoffe. Was einst Abfall war, wird zu einer wertvollen Ressource – ohne Sortieren, ohne Verlust und mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt. 

Das Projekt wird von führenden internationalen Tier-1-Partnern unterstützt, darunter die Kolmar Group AG, ein schweizer Handels- und Produktionsunternehmen der Petrochemie, das SynPet als Seed- und Phase-1-Investor unterstützt. Kolmars strategischer Fokus auf nachhaltige und aufstrebende Wertschöpfungsketten war ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit SynPet bei der technologischen Reifung. Die Kolmar Group AG ist auch der Vermarktungspartner für den Einsatz in Antwerpen und die folgenden Einsätze.

Ruth Sandelowsky, CEO der Kolmar Group AG: “

 Die Technologie von SynPet operiert auf echter kommerzieller Ebene, produziert ein differenziertes Produkt und erweitert Bandbreite des Recyclings. Dies ermöglicht es der chemischen Industrie in Europa, einen bedeutenden Beitrag zur Erfüllung der Ziele der Europäischen Kommission und der Nachfrage der Verbraucher zu leisten. Kolmar freut sich über die Zusammenarbeit mit SynPet, Euroports und Port of Anwerp, um ein neues Kapitel der Kreislaufwirtschaft aufzuschlagen. 

Schaffung von Arbeitsplätzen und ein neues Kreislaufsystem für Flandern

 

Das Projekt wird mehr als hundert direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen und Flandern zu einem Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft machen. Die Anlage wird bis zu 250.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr verarbeiten und in zirkuläres alternatives Naphtha umwandeln. Darüber hinaus wird die Anlage rückgewonnene Energiequellen aus ihren eigenen Prozessströmen nutzen, sodass sie nahezu autark ist.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: “

 Die Entscheidung von SynPet Technologies, sich bei uns niederzulassen, bestätigt einmal mehr die Rolle unseres Hafens als globaler Vorreiter bei der Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft. Indem wir eine Reihe innovativer Recyclingtechnologien einsetzen, bauen wir ein vielfältiges und resilientes industrielles Ökosystem auf, das nachhaltige Innovationen beschleunigt. Das Projekt von SynPet fügt sich perfekt in diesen Ansatz ein und zeigt, wie die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Logistik und Technologieakteuren greifbare Fortschritte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft ermöglicht.

Frédéric Platini, CEO van Euroports: “

 Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit SynPet Technologies bei dieser bahnbrechenden Investition im Hafen von Antwerpen-Brügge. Die Unterbringung ihrer Recycling-Anlage auf einem unserer Terminals ist eine starke Bestätigung für die Rolle von Euroports bei der Unterstützung industrieller Innovationen und erneuerbarer Investitionsinitiativen. Euroports wird SynPet mit umfassenden Logistikdienstleistungen versorgen – von der Verwaltung der eingehenden Ströme gemischter Kunststoffabfälle bis hin zur Behandlung der ausgehenden Sendungen von zirkulärem alternativem Naphtha. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie Logistik und neue Technologien Hand in Hand arbeiten können, um eine stärkere Kreislaufwirtschaft zu schaffen. 

 


Für Presseanfragen kontaktieren Sie:

press@portofantwerpbruges.com
+32 492 15 41 39

Über den Hafen Antwerpen-Brügge

Mit einem jährlichen Umschlag von 278 Millionen Tonnen ist der Hafen Antwerpen-Brügge ein Welthafen im Herzen Europas. Der Hafen ist ein einzigartiges Ökosystem aus maritimer Güterumschlag, Logistik und Industrie und beherbergt unter anderem Europas größten integrierten Chemiecluster. Als zentrale Drehscheibe für Container, Stückgut und Fahrzeuge sowie Standort von über 1.400 Unternehmen sorgt er für rund 164.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro. Damit ist er der wichtigste wirtschaftliche Motor Belgiens.

Der Hafen Antwerpen-Brügge verfolgt das Ziel, der erste Welthafen zu werden, der Wirtschaft, Mensch und Klima in Einklang bringt. Die Hafenbehörde Antwerpen-Brügge, eine Aktiengesellschaft öffentlichen Rechts, verwaltet die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrugge. Die Städte Antwerpen und Brügge sind Anteilseigner. Jacques Vandermeiren ist CEO, Johan Klaps (Vize-Bürgermeister von Antwerpen) ist Vorsitzender des Verwaltungsrats und Dirk De fauw (Bürgermeister von Brügge) dessen stellvertretender Vorsitzender.